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Ulcus Cruris – Offenes Bein

Alles über offene Beine finden Sie hier

 

Was sind „offene Beine“?

Bei Belassen von Krampfadern staut sich das Blut über die Jahre am tiefsten Punkt des Körpers, den Knöcheln. Aufgrund dem erhöhten Venendruck treten die roten Blutkörperchen aus den Venen aus (Poren) und bleiben unter der Haut liegen. Die roten Blutkörperchen enthalten Eisen und lagern dieses in Form von Hämosidern unter der Haut ab (Verrostung). Deutlich erkennbar an den zunehmenden braunen Hautveränderungen im Bereich der Unterschenkel/ Füsse.

Das offene Bein (lat. Ulcus cruris) manifestiert sich bei 0.2 – 2% der europäischen Bevölkerung. Die Beingeschwüre sind eine chronische Krankheit und unbehandelt ist immer mit Rückfällen (Rezidiven) zu rechnen. Dank modernen Wundauflagen und Operationstechniken konnten in den letzten Jahren deutlich verkürzte Wundbehandlungen und Heilungen erzielt werden.

 

Offenes Bein – Ursachen

In 70 -90% der Fälle ist die Hauptursache für ein Ulcus cruris eine Venenkrankheit, d.h. das Vorhandensein eines Krampfaderleidens, einer früher durchgemachten tiefen Beinvenenthrombose oder generell eines verminderten Venenabstroms im Becken oder Bein. Bei weiteren 5-15% sind die Arterien, welche das frische Blut in das Bein transportieren, krankhaft verändert, z.B. durch eine Arteriosklerose (als Folge von hohem Cholesterin, Nikotin, Diabetes mellitus usw.). Bei etwa 5% sind seltene Ursachen verantwortlich.

 

Abklärung von „offenen Beinen“

Da in den meisten Fällen eine Venenerkrankung die „offenen Beine“ verursachen, wird in den meisten Fällen bei der Erstabklärung ein Farbultraschall durchgeführt, eventuell kombiniert mit einer zusätzlichen Abklärung der Arterien (Dopplerdruckmessung / Oszillographiekurven) und je nach Befund weiteren Abklärungen (Phlebographie, Angiographie, Blutuntersuchungen usw.).

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Therapie von „offenen Beinen“

Der erste Schritt ist immer die Behebung der zugrunde liegenden Ursache. Entstand das Ulcus cruris durch eine klar diagnostizierte Grunderkrankung, welche mit konservativen oder invasiven Methoden behoben werden kann, müssen diese Therapiemassnahmen als erstes durchgeführt werden.
In zweiter Linie muss eine lokale und / oder systemische Wundtherapie durchgeführt werden, um die Defektheilung zu beschleunigen. Die Wundtherapie bei chronischen Wunden ist heute in vielen Fällen die feuchte Wundbehandlung. Dabei wird das Wundsekret unter der Wundauflage zurückbehalten, was eine raschere Abheilung bewirkt. Aber Achtung: In manchen Fällen ist gerade das Gegenteil notwendig, nämlich die trockene Wundauflage. Nur der erfahrene Spezialist kann dies entscheiden.

 

Konservative Therapie vom Ulcus cruris:

 

1. Moderne Wundauflagen

Immer wieder wird von neuen Wundauflagen ein „Wunder“ erwartet, oder von solchen berichtet. Vor falschen Erwartungen muss auch bei den neusten Wundauflagen gewarnt werden. Immer spielt auch die Erfahrung mit den verschiedenen Wundauflagen eine grosse Rolle. Zudem ist die Hautbeschaffenheit bei jedem Patienten verschieden.

2. Kompressionstherapie

Bei Ulcera, die durch Venenerkrankungen bedingt sind, ist eine korrekte Kompressionstherapie zusammen mit der Operation der wichtigste Stützpfeiler in der Therapie.

 

Chirurgische Massnahmen für offene Beine:

 

Thiersch

1. Thiersch

Dabei wird gesunde Haut vom Patienten entnommen und diese auf den Hautdefekt gelegt. Ist der Hautdefekt während Monaten mit den gängigen Therapiemassnahmen nicht verschlossen, kann – nach vorgängiger Säuberung des Wundgrundes- mit einer Hauttransplantation der Hautdefekt gedeckt werden ein sogenannter Thiersch. Die Entnahmestelle ist meist der Oberschenkel.

 

Gestielter Lappen2. Gestielter Lappen

Bei ausgedehntem Befall von einem „offenen Bein“ mit Therapieresistenz, bleibt in vielen Fällen nur eine Deckung der Hautläsion mit Hilfe von einem „gestielten Lappen“. Dieser wird am Rücken entnommen mit Haut und Gefässen an den Unterschenkel verpflanzt.

 

3. KlappentransferKlappentransfer

Sind die tiefen Venenklappen an einem Bein defekt und sind mit konservativen Therapien keine Besserung der Beschwerden zu erwarten, kann mit einem venösen Klappentransfer ein Klappenpaar vom gesunden Bein entnommen und eingesetzt werden. Eine andere Möglichkeit ist, ein bestehendes defektes Klappenpaar durch Einengung wieder schlussfähig zu machen (Klappenrekonstruktion).

 

Operation nach Palma4. Operation nach Palma

Ist die Beckenvenen Thrombose alt und verstopft den venösen Abstrom, dann kann mit einer „Operation nach Palma“ das Blut über die andere Seite mit einem venösen Bypass umgeleitet werden.
Der erhöhte Venendruck, welcher durch den Beckenvenenverschluss entsteht, wird vermindert, indem das Venenblut mittels eines Venen- Bypasses auf die durchgängige Gegenseite abgeleitet wird.

 

5. Kunststoff Bypass

In geeigneten Fällen kann ein Bypass den Beckenvenenverschluss umgehen. Dabei wird eine Kunststoff-Prothese von den Beinvenen zur Bauchvene implantiert.

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